Unsere Praxis ist nach den Kriterien der Nationalen Stillkommission eine Stillfreundliche Kinder- und Jugendarztpraxis. Sowohl die Ärztinnen als auch Ärzte und die medizinischen Fachangestellten bilden sich regelmäßig zum Stillen fort. Primäre Ansprechpartnerinnen für das Stillen von Geburt an sind die Hebammen, Stillberaterinnen und Frauenärztinnen und Frauenärzte. Im Rahmen der U-Untersuchungen beraten wir sie gerne zum Stillen, denn Muttermilch ist die beste Ernährung für Ihr Kind im ersten Lebenshalbjahr und darüber hinaus. Fragen Sie uns, wir helfen Ihnen gerne.

 

 

Hier finden Sie die Erläuterung zur Stillfreundlichen Arztpraxis:
https://www.gesund-ins-leben.de/fileadmin/resources/files/PDFs/NSK_Begleitinformation_zur_Selbstauskunft_Checkliste_mit_links.pdf

 

 

 

Unser Kinder- und Jugendarzt Dr. Thomas Kauth ist Mitglied der Nationalen Stillkommission und hat das Konzept der stillfreundlichen Kinder- und Jugendarztpraxis mitentwickelt.

 

 

Stillfreundliche Praxis: Stillförderung bei den Früherkennungsuntersuchungen

 

 

Kinder- und Jugendärzt*innen spielen bei der Stillförderung eine entscheidende Rolle. Mit der Selbstauskunft lässt sich im Selbsttest feststellen, inwieweit die eigene Praxis bereits stillfreundlich ist und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. 

 

 

Ein Baby sitzt auf dem Schoß der Mutter. Eine Kinderärztin untersucht das Baby mit einem Stethoskop.

 

 

Stillen ist die natürliche Ernährung von Säuglingen. Sowohl auf das Kind als auch die Mutter wirkt es sich positiv aus. Frauen, die ihr Kind stillen, weisen im Vergleich zu nicht-stillenden Frauen ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes, Brust- und Eierstockkrebs auf. Gestillte Kinder erkranken im ersten Lebensjahr seltener an Durchfall- und Atemwegserkrankungen sowie Mittelohrentzündungen. Auch langfristig gesehen sind ehemals gestillte Säuglinge im späteren Kindes- und Erwachsenenalter seltener übergewichtig und entwickeln seltener einen Typ-2-Diabetes im Vergleich zu nicht gestillten Kindern.

 

 

Die stärksten positiven Effekte werden beobachtet, wenn das Kind nur Muttermilch erhält. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, Kinder in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Die derzeitige Handlungsempfehlung in Deutschland sieht vor, in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen, mindestens jedoch vier Monate. Die Realität sieht jedoch anders aus: Obwohl neun von zehn Schwangeren ihr Kind stillen möchten, werden in Deutschland nur 40 Prozent der Säuglinge mindestens vier Monate lang ausschließlich gestillt.

 

 

Ziel der stillfreundlichen Praxis

 

 

Stillfreundliche Kinder- und Jugendarztpraxen tragen dazu bei, Frauen mit Stillwunsch zu unterstützen. Es geht nicht darum, Mütter zum Stillen zu drängen. 

 

 

Frühzeitige und ausreichende Stillberatung sowie praktische Unterstützung helfen Frauen beim Stillen. Kinder- und Jugendärzte spielen hier eine entscheidende Rolle, da sie wichtige Ansprechpersonen für die Eltern sind. Über die Kinderfrüherkennungsuntersuchungen erreichen sie nahezu alle Säuglinge und ihre Mütter. Ärztinnen und Ärzte genießen ein hohes Vertrauen bei Eltern und können durch ihre Haltung zum Thema Stillen Entscheidungen der Mutter beeinflussen. Indem sie Frauen auf lokale Stillberatungsangebote hinweisen, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Stillförderung und damit auch zur Prävention von Krankheiten.

 

 

Ist auch die Praxis stillfreundlich gestaltet, kann das Frauen in ihrer Stillentscheidung unterstützen. Dies ist durch die Gestaltung der Räume möglich, beispielsweise durch gekennzeichnete (abgetrennte) Sitzbereiche zum Stillen. Auch ein werbefreies Umfeld kann einen Beitrag leisten, denn Produktproben oder Werbegeschenke suggerieren den Eltern eine Empfehlung für die Verwendung dieser Produkte. Die Werbung für Muttermilchersatzprodukte ist gesetzlich streng reglementiert.

 

 

Darüber hinaus kann eine gute Zusammenarbeit mit Hebammen, Stillberaterinnen und Gynäkolog*innen die Versorgung der Familien optimal unterstützen. Bei Stillproblemen ist eine Vernetzung in der Region mit Weiterleitung an Stillfachleute oder Stillambulanzen äußerst hilfreich. Fortbildungen zum Stillen für das Praxisteam ermöglichen die Beantwortung mancher alltäglicher Fragen.

 

 

Merkmale einer stillfreundlichen Praxis

 

 

  • aktuelle und werbefreie Informationen zum Thema Stillen und Säuglingsernährung
  • keine Auslage von Proben oder Werbung von Herstellern oder Händlern von Säuglingsnahrung
  • Angebot oder Vermittlung von qualifizierter Stillberatung und Stillgruppen
  • geeignete Stillmöglichkeiten in den Praxisräumen
  • Nutzung der Früherkennungsuntersuchungen im Säuglingsalter zur Stillförderung
  • Qualifizierung von Praxismitarbeitenden zum Thema Stillen
  • Kenntnis und Umsetzung der Gesetzgebung zu Mutterschutz und Stillförderung
  • Beteiligung der Praxis an interdisziplinärer Zusammenarbeit

 

 

Weitere Informationen

 

 

  • Sonderheft Pädiatrie 01/2023 (Kostenpflichtig abrufbar)
  • Kauth T, Reich-Schottky U. Stillförderung in der kinder- und jugendärztlichen Praxis. Kinder- und Jugendarzt 48 (10), 657-659, 2017

 

 

Stand: 01.09.2025 / gesund-ins-leben.de

 

 

Weitere Informationen zum Stillen und zur Stillförderung erhalten Sie beim Netzwerk Gesund und Leben: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/alles-fuer-die-stillzeit/

 

 

Die Stadt Ludwigsburg ist seit zahlreichen Jahren eine stillfreundliche Stadt. Dies zeigt sich unter anderem an der Finanzierung einer Hebammensprechstunde.
Hebammensprechstunde

 

 

Ab der Geburt bis zum 9. Lebensmonat des Babys

 

 

Mit der Einrichtung der Hebammensprechstunde gelang es, ein Instrument gegen den örtlichen Hebammenmangel zu etablieren. Die Hebammensprechstunde bietet Frauen, die nach der Geburt keine Hebamme gefunden haben, die Möglichkeit, an Montag bis Freitag einen Termin mit einer Hebamme wahrzunehmen. Die Hebammen übernehmen in der Sprechstunde Leistungen wie zum Beispiel die Wochenpflege der Mutter, die Anleitung zur Wochenbettgymnastik, die Kontrolle der Rückbildung, die Nahtpflege, die Anleitung bei allen Fragen rund ums Baby, die Entwicklungs- und Gewichtskontrolle, die Nabelpflege sowie die Still- und Ernährungsberatung.

 

 

Weitere Informationen, Termine und Kontakt

 

 

Die Aktivitäten der Stadt Ludwigsburg zur Weltstillwoche erfahren Sie unter: https://www.ludwigsburg.de/start/leben+in+ludwigsburg/babyfreundliches+ludwigsburg.html

 

 

Stillen kannst du lernen

 

 

Startschwierigkeiten beim Stillen sind normal. Mit etwas Zeit, Übung und Unterstützung lassen sie sich gut lösen. 

 

 

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 25. September 2024

 

 

Die meisten Mütter möchten stillen. Im Alltag gestaltet es sich dann oft schwieriger als gedacht und viele Mütter stillen frühzeitig ab. Dabei sind Startschwierigkeiten beim Stillen normal und lassen sich meist lösen. Das Netzwerk Gesund ins Leben informiert zur Weltstillwoche 2024 mit drei neuen Informationsmaterialien zum richtigen Anlegen.

 

 

Fast 90 Prozent der Mütter beabsichtigten ihr Kind nach der Geburt zu stillen, fast alle beginnen auch tatsächlich damit [1]. Nach vier Monaten stillen nur noch 40 Prozent ihr Baby ausschließlich. Die Gründe zum Abstillen sind vielfältig, am häufigsten sind es jedoch Stillprobleme wie wunde Brustwarzen, Milchstau und Schmerzen. „Viele Frauen haben eine Idealvorstellung vom Stillen und sind entmutigt, wenn es nicht von Anfang an reibungslos klappt. Dabei lassen sich viele Probleme durch Wissen, qualifizierte Beratung und mit etwas Übung meist einfach lösen“, erläutert Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. „Elementar für das gelingende Stillen ist das richtige Anlegen.“ Wie das funktioniert, zeigt ein vom Netzwerk Gesund ins Leben gemeinsam mit dem Deutschen Hebammenverband e. V. (DHV) erstelltes Video.  

 

 

So gelingt das Stillen – Tipps zum richtigen Anlegen:

 

 

  • Richtiges Anlegen ist wichtig: Die Mutter führt das Baby an seinem Rücken zu ihrer Brust, beide liegen Bauch an Bauch. Wenn das Baby seinen Mund ganz weit öffnet – wie beim Gähnen – wird es angelegt. So erfasst es viel vom Brustwarzenhof, das schont die Brustwarze und das Baby kann gut trinken. Sein Kinn berührt dabei die Brust, die Unterlippe ist nach außen gestülpt.
  • Stillen ist in unterschiedlichen Positionen möglich: Gerade in den ersten Tagen und Wochen finden viele die zurückgelehnte Stillhaltung angenehm.
  • Das Baby weiß, wann es Hunger hat: Es bewegt den Kopf suchend, schmatzt, führt seine Hand zum Mund oder saugt am Finger.
  • Wenn der Stillenden etwas weh tut oder sich ungünstig anfühlt: Neu starten. Zum Lösen schiebt die Mutter ihren kleinen Finger sanft in den Mundwinkel des saugenden Babys, damit es die Brust loslässt.
  • Stillhäufigkeit und -dauer richten sich nach den Bedürfnissen des Babys und können individuell sehr unterschiedlich sein.

 

 

Stillen sollte nicht dauerhaft schmerzen. Hebammen und qualifiziertes Fachpersonal bieten Rat und Unterstützung an und sollten frühzeitig eingebunden werden.

 

 

Im Rahmen der diesjährigen Weltstillwoche zum Thema „Stillfreundliche Strukturen. Für alle.“ engagieren sich vom 30. September bis 6. Oktober unterschiedlichste Institutionen sowie Akteurinnen und Akteure für die bessere Unterstützung Stillender. Unter Beteiligung von WHO und UNICEF ist die Weltstillwoche die größte gemeinsame Kampagne aller stillfördernden Organisationen weltweit. Ziel ist es, Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt zu stellen und sowohl Familien als auch die Gesellschaft über die positiven Effekte des Stillens zu informieren.  

 

 

Informationen zur Weltstillwoche 2024:

 

 

 

 

Zudem finden bundesweit zahlreiche Presseaktivitäten und lokale Aktionen statt, z. B. in babyfreundlichen Krankenhäusern, stillfreundlichen Landkreisen oder auf Initiative von weiteren engagierten Menschen.

 

 

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Copyright: BLE 2024/Foto: Line Kuehl

 

 

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Hintergrund:

 

 

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung. Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung.

 

 

[1] Brettschneider A-K et al. Stillverhalten in Deutschland – Neues aus KiGGS Welle 2. In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2018; 61: 920–925