Unsere Praxis beteiligt sich an der bundesweiten Kampagne zum richtige Mediengebrauch. Die Eltern sind häufig verunsichert, ob und ab wann sich Kinder mit den diversen Medien beschäftigen dürfen. Die Initiative „Bildschirmfrei bis 3“ erscheint fast selbst erklärend: bis zum Alter von 3 Jahren sollten die Kinder nicht mit Bildschirmen (Handy, Laptop, ipad etc.) beschäftigt sein. Wie das funktioniert erfahren Sie bei uns in der Sprechstunde und unter https://bildschirmfrei-bis-3.de/

Seit Oktober 2023 gibt es aktuelle medizinische (AWMF-) Leitlinien zur Prävention von dysreguliertem Bildschirmgebrauch in Kindheit und Jugend:

https://register.awmf.org/assets/guidelines/027-075l_S2k_Praevention-dysregulierten-Bildschirmmediengebrauchs-Kinder-Jugendliche_2023-07.pdf

Für die Eltern sind alle wichtigen Empfehlungen zum kindgerechten Umgang mit Bildschirmmedien gut verständlich zusammengefasst unter:

https://register.awmf.org/assets/guidelines/027_D_Ges_fuer_Kinderheilkunde_und_Jugendmedizin/027-075eltern_S2k_Praevention-dysregulierten-Bildschirmmediengebrauchs-Kinder-Jugendliche_2023-09.pdf

Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick
Für Kinder und Jugendliche gilt im Allgemeinen: je weniger Bildschirmzeit desto besser.
Eltern sollen informiert und unterstützt werden,…
… Kinder unter 3 Jahren von jeglicher passiven und aktiven Nutzung von Bildschirmmedien
fernzuhalten.
… falls sie ihre Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren an die Nutzung von Bildschirmmedien
heranführen möchten, dies höchstens 30 Minuten an einzelnen Tagen zu gestatten, und nicht
ohne Anwesenheit der Eltern.
… Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren die freizeitliche Nutzung von Bildschirmmedien
höchstens 30 bis 45 Minuten an einzelnen Tagen zu gestatten.
… Kindern unter 9 Jahren keine eigene Spielkonsole zugänglich zu machen.
Bildschirmmedien nicht zur Belohnung, Bestrafung oder Beruhigung einzusetzen.
… während des Essens, insbesondere der gemeinsamen Mahlzeiten, keine Bildschirmmedien
zu nutzen und bei der Nutzung von Bildschirmmedien nicht zu essen.
… sich für die digitalen Aktivitäten ihrer Kinder zu interessieren und diese kritisch zu begleiten.
… die Gefahr einer problematischen Nutzung von Onlinemedien zu beachten (einschließlich
evtl. Suchtentwicklung), die Bildschirmnutzung Heranwachsender regelmäßig, gegebenenfalls
gemeinsam, zu reflektieren, sowie im Zweifel anerkannte Tests zu nutzen und im Bedarfsfall
professionelle Hilfe zu suchen.
Eltern und Geschwister sollen informiert und unterstützt werden,…
… sich ihrer eigenen Vorbildfunktion für die aktive und passive Bildschirmnutzung bewusst zu
sein.
… in Gegenwart von jüngeren Familienmitgliedern auf die Nutzung von Bildschirmmedien zu
verzichten.
Eltern und Lehrer*innen sollen informiert und unterstützt werden, auf digitalen Fernunterricht wann
immer möglich zu verzichten.

 

 

Weiter Informationen erhalten sie unter https://www.klicksafe.de/bildschirm-und-medienzeit-was-ist-fuer-kinder-in-ordnung/kinder-bis-10-jahre 

Hier beziehen sich die vorgeschlagenen Zeiten auf die Nutzung von Bildschirmen allgemein – also von Smartphones, Fernseher, Tablets, Spielekonsolen, Laptops und Computern. Eltern sollten daher immer die gesamte Mediennutzung bzw. Bildschirmzeit der Kinder im Blick haben.

  • 0 bis 2 Jahre: Möglichst keine Bildschirmmedien, eher Bilderbücher und Hörspiele/Lieder.
  • 2 bis 3 Jahre: 5 bis 10 Minuten begleitete Bildschirmzeit; nur altersgerechte, ausgewählte Angebote; Videochats mit Oma (gemeinsam mit den Eltern) über das Smartphone oder Tablet sind völlig in Ordnung und können natürlich auch mal länger dauern.
  • 4 bis 6 Jahre: maximal 30 Minuten pro Tag; nicht unbedingt täglich; begleitete Bildschirmzeit und nur altersgerechte Inhalte je nach Interesse des Kindes.
  • 7 bis 10 Jahre: Maximal 60 Minuten pro Tag freie Bildschirmzeit; nicht unbedingt täglich; Inhalte werden gemeinsam besprochen. Wichtig: Jugendschutz-Tools und -Einstellungen sollten zur Unterstützung eingesetzt werden, wenn das Kind mal ohne Begleitung online ist. Wird nicht mehr gemeinsam gesurft und ferngesehen, sollten Eltern und Kinder im Gespräch bleiben, was das Kind macht und wie die Inhalte gestaltet sind, die geschaut oder gespielt werden.

Täglich festgelegte Zeiten sind allerdings oft schwierig, da Kinder in diesem Alter viele andere Termine haben. Praktisch könnte auch das Einrichten eines wöchentlichen Zeitkontos sein, welches nicht nur für die Internetnutzung zur Verfügung steht, sondern auch für TV und Computerspiele. Wenn z. B. acht Stunden Bildschirmzeit pro Woche vereinbart wurden, können die Kinder über diese Zeit nach bestimmten Regeln selbst verfügen. 
Ein Mediennutzungsvertrag und Mediengutscheine können dabei helfen, klare Regeln festzulegen und Zeit für Kinder zu veranschaulichen.

Gerne können Sie unsere Ärztinnen und Ärzte in der Sprechstunde und bei den Vorsorgen befragen.

Ihr Praxisteam